- Karyatide
- Ka|ry|a|ti|de 〈f. 19〉 weibl. Statue als Gebälkträgerin statt einer Säule (besonders am Portikus) [<grch. karyatides, vermutl. nach den Priesterinnen im Dianatempel zu Karyä in Lakonien]
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Karyatide[griechisch] die, -/-n, weibliche Gewandfigur, die als Gebälkstütze dient, meist anstelle einer Säule, in verschiedenen Epochen auch als von einer Funktion weitgehend gelöstes Element. Karyatide kommen in der griechischen Kunst u. a. an Schatzhäusern in Delphi (2. Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr.) und am Erechtheion in Athen vor. Durch Vitruv gingen Karyatide als Bezeichnung weiblicher und »Perser« als Bezeichnung männlicher Tragfiguren des Gebälks in die Kunstgeschichte ein, wobei »Perser« die von Sparta gemachten Gefangenen (auch »Telamones« genannt) meinen, während die Bezeichnung Karyatide vielleicht eine Übertragung von der Bezeichnung für Tänzerinnen der lakonischen Stadt Karyai bei Sparta auf in den Perserkriegen erbeutete Frauen ist. Eine von der antiken Herme abgeleitete Form des Manierismus bildet die Karyatidherme mit menschlich gestaltetem Oberkörper und pfeilerartig verjüngtem Unterbau, auch als Konsolfigur. Karyatide und Karyatidhermen wurden zum beliebten Schmuck an Portalen, Kaminen, Galerien und Balkonen. - Die männliche Tragfigur wird heute als Atlant bezeichnet.* * *
Ka|ry|a|ti|de, die; -, -n [lat. Caryatides < griech. Karyátides, zum Ortsnamen Karýai (Peloponnes)] (bild. Kunst): (in der Architektur der Antike) weibliche Statue mit langem Gewand, die anstelle einer Säule das Gebälk eines Bauwerks trägt.
Universal-Lexikon. 2012.